Jeder achte Erwachsene in Flensburg hat große Probleme mit dem Lesen und Schreiben.
Zeitung lesen, Notizen für die Kinder schreiben, E-Mails verschicken – für gut 7500 Erwachsene in Flensburg sind diese Alltagshandlungen kaum zu überwindende Hürden. Um auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen, kommt das ALFA-Mobil des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung e.V. (BVAG) am Mittwoch, 16. August nach Flensburg. Dort wird es in der Zeit von 11-15 Uhr an der Hafenspitze stehen.
"Oft sprechen uns auch Vertrauenspersonen an, also Menschen, die einer betroffenen Person im Alltag mit der Schriftsprache helfen", sagt Projektleiterin Friederike König. Diese Menschen bilden eine ganz wichtige Brücke zwischen den Betroffenen und dem Weg in den Kurs. Um darauf aufmerksam zu machen, arbeitet das bundesweit tätige Projekt ALFA-Mobil mit lokalen Ansprechpartnern zusammen. In Flensburg besucht es die VHS Flensburg.
Die Aktionen werden normalerweise von (ehemaligen) Betroffenen begleitet. Viele dieser Lernbotschafter erzählen, dass sie lange gebraucht haben, bis sie sich zum Lernen in einem Kurs entschlossen haben. Dort werden sie nicht nur sicherer im Lesen und Schreiben, sondern steigern auch ihr Selbstvertrauen. Auch in Flensburg wird die Aktion von Uwe Boldt aus Lüneburg begleitet. Er hat selbst erst Lesen und Schreiben im Erwachsenenalter gelernt.
Am Infostand informieren die Mitarbeitenden des BVAG im Rahmen der Kampagne "Besser lesen und schreiben macht stolz." bundesweit zum Thema Analphabetismus in Deutschland. Mit den ALFA-Mobil-Aktionen sollen Betroffene sowohl direkt als auch indirekt über eine breite Öffentlichkeit angesprochen werden. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.